Stuttgart 21: Kein Pendlerproblem für Bruchsal

MdB Olav Gutting sieht unberechtigte Befürchtungen / Deutsche Bahn AG antwortet auf Guttings Anfrage

Foto Olav Gutting MdB

Bruchsal. Mit Stuttgart 21 wird es kein „Pendlerproblem“ für den Bahnhof Bruchsal geben. Das versichert die Deutsche Bahn. Im Gegenteil: Der Konzernbevollmächtigte für das Land Baden-Württemberg, Eckart Fricke, sieht klare Vorteile. Nachdem vor einiger Zeit zwei Landtagsabgeordnete der „Grünen“ ein „Pendlerproblem für Bruchsal“ zu entdecken glaubten und ihre Befürchtungen in der „Bruchsaler Rundschau“ verkündeten, hakte der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Bruchsal-Schwetzingen, Olav Gutting (CDU), bei der Bahn nach und ließ sich die Sachlage erläutern. „Um politische Stimmung zu erzeugen, scheinen den Gegnern von Stuttgart 21 alle Mittel recht zu sein“, betonte der Wahlkreisabgeordnete.

Die zwei Grünen hatten angekündigt, dass es "Bruchsal besonders hart treffen werde“. Ihren Angaben zufolge sollen „in der Pendlerzeit zwischen 7 und 9 Uhr drei voll ausgelastete Intercity-Verbindungen ersatzlos wegfallen“. Dadurch bekomme Bruchsal ein „Pendlerproblem“ mit verzögerten Fernverkehrsverbindungen. "Reine Stimmungsmache", sagt Gutting und verweist auf die schriftliche Erklärung der Bahn.

„Der dem Stresstest zugrunde gelegte Fahrplan diente vorrangig dazu, die deutlich größere Leistungsfähigkeit der neuen Bahnanlagen unter Praxisbedingungen nachzuweisen“, heiß es dort. Und weiter: „Entgegen vieler Darstellungen ist der mit der neuen Landesregierung abgestimmte und zugrunde gelegte Fahrplan nicht der abschließende Fahrplan für das Jahr der Inbetriebnahme.“

Das hätten die zwei Grünen von ihrer eigenen grünen Landesregierung erfahren können, moniert der Bundestagsabgeordnete deren „geschminkte Presseerklärung“. Das tatsächliche Zugangebot im Jahr 2019/20 werde sich maßgeblich nach der tatsächlichen Verkehrsnachfrage richten. Auf Nachfrage von Gutting legte die Bahn auch dar, dass es korrekt sei, dass die Fernverkehrslinien im Stresstest aus Bruchsal nicht aufgeführt wurden. Aber deswegen, weil der Betrachtungsraum zum Nachweis der Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 in westlicher Richtung auf den Bahnhof Vaihingen begrenzt war. In der Nachsimulation wurden aber alle Züge, die heute aus Bruchsal fahren, aufgenommen und dargestellt. Das bedeute, das derzeitige Zugangebot gebe es auch mit Stuttgart 21, so Gutting. Die neue hochleistungsfähige Infrastruktur des Bahnknotens Stuttgart ermögliche statt 12 dann 17 Zugfahrten zur Spitzenstunde von 7 bis 8 Uhr morgens. Hinzu komme: Aufgrund der beschleunigten und verkürzten Zulaufstrecke könne die Fahrzeit um einige Minuten reduziert werden, lässt die Bahn wissen, die von einer Steigerung des Zugangebots ausgeht. (ber)