Olav Gutting MdB zu Besuch bei Neulußheimer Unternehmern und Arbeitnehmern


"Ich möchte die Menschen in meinem Wahlkreis, der auch meine Heimat ist, engagiert vertreten. Dazu gehört selbstverständlich auch der Besuch bei Firmen vor Ort, denn da erfahre ich, wo bei den Unternehmen und bei den Arbeitnehmern der Schuh drückt.“

Mit diesen Worten begann Olav Gutting, CDU-Bundestagsabgeordneter des Spargelwahlkreises, seine Besuche bei den Neulußheimer Unternehmern Obsthof Hoffmann und Chemisches Labor Piorr. Beide sorgen - wenngleich mit völlig unterschiedlichen Ansätzen - für hochwertige, gesunde Lebensmittel.

Der Familienbetrieb Obsthof Hoffmann besteht in 4. Generation und wird von Walter und Rainer Hoffmann geführt. Auf 5,5 ha wachsen jedes Jahr schmackhafte Äpfel, die aufgrund ihrer guten Qualität in Neulußheim und Umgebung von der Stammkundschaft sehr geschätzt werden. „Durch den Direktvertrieb besetzen wir eine Marktlücke, die auch ohne Agrarsubventionen rentabel und zukunftsfähig arbeitet“, sind sich Vater und Sohn Hoffmann einig. Trotzdem wollen beide die Agrarsubventionen nicht grundsätzlich verdammen, da ohne Subventionen besonders in Deutschland die Landwirtschaft in der gewohnten Form nicht mehr möglich wäre. Dies hätte nicht nur Nachteile in der Versorgungssicherheit, sondern würde langfristig auch die Kulturlandschaft verschwinden lassen. Um so erfreuter waren beide, dass die Besteuerung des landwirtschaftlich genutzten Dieselkraftstoffes gesenkt wurde. Immerhin können in den Nachbarländern die Bauern das viel billigere Heizöl tanken. „Dies hat eindeutig zu Wettbewerbsverzerrungen geführt, daher hat sich Bundeskanzlererin Merkel für die Entlastung der kleineren, in der Regel familiengeführten Landwirtschaften sehr engagiert. Immerhin ist es in der Koalition mit der SPD nicht leicht, CDU-Positionen durchzusetzen," kann hier der Bundestagsabgeordnete nur zustimmen. „Mit das größte Risiko in der Landwirtschaft ist das Wetter und hier insbesondere Hagelschäden. Leider sind die Prämien für eine Hagelversicherung zwischenzeitlich fast unbezahlbar.“

Daher der Wunsch von Obstbaumeister Rainer Hoffmann an die Politik, die Bildung von steuerfreien Rücklagen zuzulassen. Dann wäre es den Betrieben aus eigener Kraft möglich, in guten Jahren Reserven für Unwetterschäden zu bilden. Das sieht Olav Gutting genauso. „Leider scheiterte ein diesbezüglicher CDU-Vorstoß am Widerstand der SPD, wir bleiben aber dran,“ sicherte er zu.

Beim anschließenden Besuch im Chemischen Labor Piorr wurde Gutting von der Inhaberin Claudia Piorr und Ehemann Ralf Gulba begrüßt, die die Gäste durch die modernen Laborräume führten. „Das Labor wurde 1973 von meinem Vater Wolfram Piorr gegründet und beschäftigt sich seit dieser Zeit vorwiegend mit der Untersuchung von Lebensmitteln auf Pflanzenschutzmittel und anderen umweltbelastenden Stoffen. Aber auch für andere Zwecke, z.B. vor Gericht benötigte Gutachten, führt das Labor Piorr chemische Analysen durch. Eigentlich sollte man meinen, dass die Labore aufgrund der in den vergangenen Jahren gestiegenen Nachrage der Verbraucher nach unbelasteten Lebensmitteln gut ausgelastet sind. Leider findet jedoch bei den Laboren derzeit ein Konzentrationsprozess statt, bei dem es die kleinen, unabhängigen Labore zunehmend schwer haben,“ erläutert die Diplom-Chemikerin. „Die Ursachen hierfür liegt einerseits daran, dass die Lebensmittelkonzerne nur wenige, große Labore mit der Untersuchung der Lebensmittel beauftragen. Außerdem fällt es kleinen Laboren zunehmend schwerer, die vielen bürokratischen Akkreditierungs- und Dokumentationsanforderungen zu erfüllen“.

Eine Forderung von Claudia Piorr an die Politik ist dann auch, bei der auch im Rahmen der EU-Anpassungen nötigen gesetzlichen Regelungen das nötige Augenmaß nicht zu vergessen. „Sonst bleibt den kleineren Unternehmern für ihre eigentliche Arbeit gar keine Zeit mehr. Und wir brauchen genug unabhängige Labore, um auch die Qualität der Kontrollen zu gewährleisten. Denn man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Glaubwürdigkeit der Laboranalysen um so geringer wird, größer die wirtschaftliche Abhängigkeit der Labore von den Aufraggebern ist.“ Auch die staatliche Mittelstandsförderung kommt ihrer Meinung nach bei den Unternehmen zu wenig an. „In diesem Bereich sehen auch wir Handlungsbedarf“ stimmt ihr Olav Gutting zu. „Bis jetzt sind die KfW-Konjunkturprogramme nur in sehr geringem Umfang abgerufen worden. Wir müssen daher dafür sorgen, dass diese Mittel ausreichend und vor allen Dingen nicht zu spät bei den Unternehmen ankommen."

Zur Verabschiedung bedankte sich Olav Gutting bei der Gastgeberin für das informative Gespräch: „Ohne die mittelständischen Unternehmer, die sich täglich mit Einsatz und Kreativität am Markt behaupten, wäre Deutschland in dieser Form nicht vorstellbar."

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