„Schnell eine neue Perspektive bieten“

MdB Olav Gutting bei BorgWarner Transmission Systems GmbH

Ketsch. Aus aktuellem Anlass nahm der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises, Olav Gutting, einen Besuch in der Gemeinde Ketsch – bei den „BorgWarner Transmission Systems GmbH“ - auf sein Wahlkreisprogramm. Informationen aus erster Hand ließ sich der Politiker beim Betriebsrat der „BorgWarner“ geben. Nachdem in den Medien schon über die beabsichtigte Werksschließung berichtet worden war, machte sich Gutting selbst vor Ort ein Bild von der Lage. Dabei wurde nochmals deutlich, dass die Entscheidung der Konzernspitze in den USA „absolut nicht nachvollziehbar“ ist. Betriebsrat und Gewerkschaft haben der Geschäftsführung mehrmals Vorschläge zur Steigerung der Umsatzrendite gemacht - leider ohne Gehör zu finden.

Wenigstens für einen Teil der Belegschaft konnte nun der Kündigungszeitpunkt auf Mitte 2015 verschoben werden. Einige der Mitarbeiter sind, wie zu erfahren war, schon in anderen Zweigniederlassungen untergekommen. Jetzt gehe es darum, einen sauberen Sozialplan zu erarbeiten und die Transfergesellschaft gut auszustatten. Besonders für die älteren Mitarbeiter müssten vertretbare Lösungen gefunden werden, darin zeigte sich Gutting mit dem Betriebsrat einig. Immerhin: 50 Prozent der Belegschaft ist älter als 50 Jahre.

Der Bundestagsabgeordnete sieht in der negativen Entscheidung „ein typisches Verhalten amerikanischer Großkonzerne“. Das sei leider nicht der erste Fall im Wahlkreis, bei dem irgendwo in USA an einem Schreibtisch entschieden werde, vermeintlich unrentable Werke zu schließen und Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen, betonte der Abgeordnete. Politische Einflussnahme bringe in solchen Fällen nichts, so seine Erfahrungen. „Wenn sich die Herren in Michigan oder New Jersey einmal entschlossen haben, lässt sich die Entscheidung nicht mehr revidieren“, kritisierte der Bundestagsabgeordnete. „Da werden Werke und Arbeitsplätze wie Mensch-ärgere-dich-nicht-Männchen verschoben. Man merkt hier den kulturellen und ethischen Unterschied bei der Verantwortung für Mitarbeiter zwischen einem deutschen Mittelständler und einem amerikanischen Multi", machte der Parlamentarier deutlich. Jetzt gehe es darum, den betroffenen Mitarbeitern schnell eine neue Perspektive zu bieten.