Kleine und mittlere Betriebe als Fundament der Wirtschaft

MdB Olav Gutting in der Kronauer Schreinerei Breuer

MdB Olav Gutting in der Kronauer Schreinerei Breuer

Um sich einen unmittelbaren Einblick in die derzeitige wirtschaftliche Lage im Wahlkreis zu verschaffen und die Beurteilung der Arbeitgeber kennenzulernen, besucht der Wahlkreisabgeordnete Olav Gutting seit Jahren mehrere mittelständische Betriebe und Unternehmen. Vor Ort lässt er sich über die Perspektiven und auch mögliche Probleme informieren. Zum Oktober-Programm gehörte auch eine Besichtigung der Schreinerei Breuer in Kronau. Mit dabei: Bürgermeister Jürgen Hess.

Der Betrieb ist seit dem Jahr 2000 im neuen Gewerbegebiet angesiedelt und fertigt vor allem Einzelstücke für Privatkunden und Gewerbekunden im Umkreis von 30 Kilometer. Mitunter sind auch einzelne Aufträge in weiterer Entfernung dabei. Michael Breuer hatte unmittelbar nach der bestandenen Meisterprüfung mit 23 Jahren diesen Betrieb eröffnet. Mit seinen sechs Mitarbeitern und einem Azubi stellt die Schreinerei alle erdenklichen Möbelstücke her.

Maschinen für optimale Zuschnitte gewährleisten eine sehr hohe Qualität und entlasten körperlich die Mitarbeiter. Positiv fällt die energetische Bilanz aus: Noch in diesem Jahr wird die dritte Photovoltaikanlage auf dem Dach die eigenständige Versorgung mit Strom gewährleisten. Der Wärmebedarf kann durch eigenproduzierte Holzpellets gesichert werden. Diese stammen vor allem aus den Spänen und anderem anfallenden Restholz. Wie Breuer dem Abgeordneten berichtete, laufen die Geschäfte sehr gut, die Auftragsbücher sind voll.

MdB Olav Gutting in der Kronauer Schreinerei Breuer

Doch die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bereite Sorgen: Waren es vor einigen Jahren noch 10 bis 20 Bewerbungen pro Jahr, so sind es heute gerade mal eine oder zwei pro Jahr. Für diesen Beruf benötige man kein Abitur; Haupt- oder Realschulabschluss genüge. Es müsse das Interesse an der Arbeit mit Holz vorhanden sein, auch eine gewisse handwerkliche Fertigkeit.

Welche Forderungen hat der Mittelstand an die Politik? Ausbildungsbetriebe finanziell entlasten, Anreize in Bezug auf die Ausbildung schaffen. Es gebe zu viele bürokratische Hemmnisse durch die EU (beispielsweise für Lackierungen). Auch fallen die Beiträge zur Handwerkskammer zu hoch aus; wegen der Zwangsmitgliedschaft sei kein Ausstieg möglich. Beschränkte Ausschreibungen sollten in den Kommunen verstärkt Anwendung finden, um schlechte Qualität durch Kampfpreise von sehr weit entfernten Betrieben zu vermeiden.

Nach einem Rundgang mit dem Firmeninhaber wurden weitere politische Themen erörtert. Einig war man sich in der Feststellung, dass der Mittelstand, also die kleinen und mittleren Betriebe, das Fundament und das Rückgrat der Wirtschaft bilden und somit für Arbeitsplätze in Deutschland sorgen. „Diese Betriebe sind sich ihrer sozialen Verantwortung, vor allem was die Sicherung der Arbeitsplätze betrifft, sehr bewusst“, hieß es.