MdB Olav Gutting bei Landwirt Karsten Großhans in Reilingen
Probleme mit Formalitäten bei der saisonalen Beschäftigung von Erntehelfern
Um sich einen direkten Einblick in die derzeitige wirtschaftliche Lage im Wahlkreis zu verschaffen, besuchte der Wahlkreisabgeordnete Olav Gutting mehrere mittelständische Betriebe und Unternehmen. Vor Ort ließ er sich über die Perspektiven und auch über bestehende und mögliche Probleme informieren. Zum Programm gehörte auch ein Gespräch mit Besichtigung beim Reilinger Bauer Karsten Großhans. Mit dabei: der Vorsitzende der CDU Reilingen, Markus Lützel. Rund um den eigenen Aussiedlerhof wird Gemüse von feinster Qualität angebaut. Als Familienunternehmen führt Karsten Großhans das Geschäft, während seine Frau Petra die Büroarbeiten und die Organisation übernimmt.
„Wir arbeiten mit modernster Technik beim Pflanzen, Ernten und Abpacken. Das macht uns zu einem flexiblen Lieferanten, ein Plus für Frische und Umsatz“, erfuhr Gutting vor Ort. Der landwirtschaftliche Betrieb gehört zu den größten Karottenbauern in der Republik. Am Tag werden dort bis zu 25 Tonnen Karotten geerntet.
Keine Frage, dass bei dem Besichtigungstermin das Thema „EHEC“ im Vordergrund stand. „Alles andere als glücklich“ zeigte sich der Landwirt und Erzeuger über die dissonante Kommunikation bei diesem schwerwiegenden, Leben und Gesundheit gefährdenden Vorfall. Vielfach war zu beobachten, hieß es, dass zwischen den Verantwortungsträgern wenig oder gar keine Absprache über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen zu bestehen schien. Die Berichterstattung in den Medien tat ein Übriges: heute Gurken, morgen Tomaten und dann die Sprossen. Vor diesem Hintergrund erfolgte ein spürbarer Einbruch beim Absatz aller Gemüsesorten, wurde berichtet. Nach der Entwarnung setzte dann allerdings ein richtiger "Run" ein. Neben Karotten werden auch Rettich, Eiszapfen, Bundzwiebeln und weitere Gemüsesorten produziert, fast das ganze Jahr bis in den Januar hinein.
Bis zu 140 Erntehelfer aus Polen und Rumänien werden Jahr für Jahr angeworben. Allerdings gibt es immer noch, obwohl manche bürokratische Hürde inzwischen aus dem Weg geräumt ist, Probleme bei der Erledigung von Formalitäten im Zusammenhang mit der saisonalen Beschäftigung von Erntehelfern. Für diesen Bereich sagte Gutting seine Hilfe zu. In den neuen Bundesländern hat Großhans noch einen Zweitbetrieb. Dort arbeiten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur einheimische Arbeitskräfte und diese erledigen die Feldarbeit auch gern. In Reilingen hingegen kommen fast nur Erntehelfer aus Osteuropa zum Einsatz.
Wie Großhans darlegte, wird der Betrieb streng kontrolliert. Von der sauberen Ausstattung und dem modernen Standard konnte sich der Bundestagsabgeordnete vor Ort überzeugen. „Unsere Lebensmittel waren noch nie so gut kontrolliert wie heutzutage“, stellte der Hofbesitzer fest.
Einige Sorgen bereiten die hohen Energiepreise, die den Betrieb belasten, so die Kosten für Diesel oder die Bewässerungspumpen. Wie es hieß, ist der Hof ein wichtiger Arbeitgeber in der Region und ein pflichtbewusster Steuerzahler, der zusätzlich für die Pflege und den Erhalt der Kulturlandschaft sorgt. In der regionalen Versorgung liegt der Schwerpunkt des Vertrieb, der auch an EDEKA "Unsere Heimat - echt und gut" Baden Württemberg liefert.