Für Erhalt des Bundeswehrstandortes Bruchsal

CDU-Kreispolitiker wenden sich an Verteidigungsminister Thomas de Maziere

Bruchsal. Für den Erhalt des Bundeswehrstandortes Bruchsal setzen sich - auf Initiative des Wahlkreisabgeordneten Olav Gutting - in einem Schreiben an den neuen Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maziere die Abgeordneten und Mandatsträger im Landkreis Karlsruhe mit Nachdruck ein: neben Gutting auch sein Kollege Axel Fischer, der Europaabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Daniel Caspary, die Landtagsabgeordneten Heribert Rech, Joachim Kößler und Werner Raab sowie Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Nach ihrer Ansicht wird die Aussetzung der Wehrpflicht, verbunden mit der erheblichen personellen Reduzierung der bisherigen Mannschaftsstärke der Bundeswehr, für viele Bundeswehrstandorte nicht ohne Folgen bleiben.

Es dürfte zur Schließung zahlreicher Standorte und Kasernen kommen - mit all den bekannten nachteiligen Auswirkungen für die jeweilig betroffenen Kommunen. Schon jetzt seien viele Bundeswehrangehörige und deren Familien beunruhigt, aber auch die Gemeindevertreter sehen den kommenden Veränderungen mit großer Sorge entgegen, schreiben die Kreispolitiker, die der CDU angehören.

Gutting wörtlich: „Von dieser erheblichen Unruhe ist auch mein Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen betroffen. Jahrzehntelang ist der Landkreis Bruchsal mit der Bundeswehr verbunden. Auch in den Jahren, als vor allem unter dem Einfluss der Friedensbewegung der Rückhalt der Bundeswehr in Teilen der Bevölkerung nachließ, haben die politisch Verantwortlichen und die Menschen vor Ort dem Standort Bruchsal und seinen Soldaten den Rücken gestärkt. Denn schon einmal ist es im Wahlkreis zu einer Standortauflösung gekommen, als die Philippsburg-Salmkaserne der damaligen Bundeswehrreform zum Opfer fiel.“

Die zu erwartenden negativen Auswirkungen einer Auflösung betreffen die heimische Wirtschaft, die erhebliche Einbußen wird hinnehmen müssen, und in besonderer Weise auch den Arbeitsmarkt, heißt es weiter. Beim Bruchsaler Standort komme hinzu: Im Gegensatz zu anderen Standorten seien keine erfolgreichen Konversionsmaßnahmen denkbar. Weder das Gelände noch die Liegenschaften könnten einer anderen sinnvollen Nutzung, beispielsweise die Anlage eines Gewerbeparks, zugeführt werden. Es bliebe wohl nichts anderes übrig, als die militärischen Liegenschaften abzureißen. Die besondere Bedeutung des Themas ergebe sich daraus, dass am Standort Bruchsal acht Dienststellen mit 1.300 Soldaten sowie 500 zivilen Mitarbeitern untergebracht sind.

„Auch wenn feststehen dürfte, dass es wegen der vielfältigen Vorbereitungen erst im Herbst zu den jeweiligen Standortentscheidungen kommen wird, möchten wir schon heute ein Zeichen setzen und uns klar und deutlich für den Erhalt des Bundeswehrstandorts Bruchsal aussprechen“, schreiben die Christdemokraten. Ausdrücklich bittet Gutting darum, „diesen gemeinsamen Aufruf bei den Beratungen und Planungen zu berücksichtigen.“