Geplante Drohnen-Verordnung bringt Modellflieger aus der Region in Aufruhr

Gutting sichert Unterstützung zu

Oberhausen-Rheinhausen (aj). Die Modellflieger des Modellsportvereins (MSV) Oberhausen sind in Aufruhr. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur plant aufgrund zunehmender Zwischenfälle mit sogenannten „Drohnen“ eine Novellierung der Luftverkehrsordnung (LuftVO). Problematisch: Bislang ist in dem Verordnungstext nur von „unbemannten Flugobjekten“ die Rede. Eine genauere Differenzierung, beispielsweise zwischen Drohnen und Modellflugzeugen, fehlt bislang, womit auch Letztere von den entstehenden Einschränkungen betroffen wären. Unter anderem soll eine maximale Flughöhe von 100 Metern außerhalb von Modellflug-Geländen gelten.

Kurzfristig haben die Oberhausener Modellflieger deshalb eine Mitgliederversammlung einberufen und den hiesigen Bundestagsabgeordneten Olav Gutting (CDU) sowie Mitglieder umliegender Modellsportvereine dazu eingeladen.

„Diese Änderung würde den Modellflug in Deutschland erheblich einschränken“, zeigte sich Miroslav Fujta, 1. Vorsitzender des Modellsportvereins Oberhausen-Rheinhausen, im persönlichen Gespräch am Rande der gut besuchten Veranstaltung über die geplante Novellierung besorgt.

Walter Spannagel, Sachverständiger für Großflugmodelle beim Deutschen Aero Club, erläuterte die entstehende Problematik mit dem geplanten Gesetz: „Eine Höhenbegrenzung von 100 Metern für Modellflugzeuge die außerhalb von Modellfluggeländen mit spezieller Aufstiegserlaubnis gelten soll, würde für viele Modellflugbereiche das Aus bedeuten“, so Spannagel. Zudem vermute er, dass die Erteilung der notwendigen Aufstiegsgenehmigungen das Regierungspräsidium überfordern würden. Auch Gerhard Balzarek, der als Gebietsbeauftragter des Deutschen Modellflieger Verbandes anwesend war, kritisierte die geplante Vorschriftenänderung.

Der hiesige Bundestagsabgeordnete Olav Gutting lauschte den Ausführungen der Experten, zeigte Verständnis für deren Anliegen und sicherte den Modellfliegern seine Unterstützung zu. Dabei betonte er, dass es sich bei der geplanten Novellierung nicht um eine Gesetzesänderung handele. „Deshalb bedarf es für die Änderung keiner Zustimmung vom Parlament, lediglich der Bundesrat muss sein Ok geben“, erklärte der Parlamentarier.

Dennoch werde er entsprechende Gespräche mit Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Bundestages, insbesondere aber mit Vertretern der Länderkammer führen. „Klar ist, dass der Modellflugsport nicht völlig unreguliert stattfinden kann“, so Gutting. Eine Regulierung müsse jedoch mit Maß erfolgen, sodass einerseits Sicherheitsrisiken abgewendet und andererseits tausende Menschen nicht in ihrem Hobby eingeschränkt würden.

Beispielhaft erwähnte er in diesem Zusammenhang das langjährige und konfliktfreie Miteinander zwischen Modellflugsport und Luftwaffe bei Tiefflügen von Kampfflugzeugen. „Ich bin mir sicher, dass wir auch für die jetzige Problematik eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten finden werden“, zeigte sich der Parlamentarier zum Abschluss der Gespräche überzeugt. (Text/Fotos: André Jackwerth)