Praktikumsbericht von Andreas Meister

Interessante Einblicke in das politische Geschäft und den Alltag unseres Abgeordneten Olav Gutting hatte ich mir von meinem vierwöchigen Praktikum im Bundestag erwartet und diese habe ich auch bekommen. Im Zeitraum vom 21.09. bis zum 16.10.2015 hatte ich die Möglichkeit, unter anderem an Sitzungen der AG Finanzen, des Finanzausschusses sowie des Plenums teilzunehmen und dabei zu verfolgen, wie Politik gemacht wird. Den grundsätzlichen Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens kennt man ja aus der Schule und als interessierter Bürger auch aus den Medien, aber wie das Ganze in der Praxis wirklich läuft und was Abgeordnete abseits der Öffentlichkeit leisten müssen, wissen wohl die meisten nicht.

Politik ist eben viel mehr als das, was in der Öffentlichkeit zu sehen ist; zum einen der Umgang unter den Abgeordneten, der viel kollegialer ist, als man manchmal den Eindruck hat, zum anderen die politische Arbeit im Hintergrund. Spannend ist vor allem auch die Arbeit in der AG, in der die jeweiligen Fachpolitiker fraktionsintern ihre Position zu den einzelnen Themen beraten. Manchmal fühlte ich mich bei Diskussionen tatsächlich ein bisschen an die Zeit im Klassenzimmer zurück erinnert…

Zwar habe ich vorher bereits in etwa gewusst, was mein Abgeordneter den ganzen Tag zu erledigen hat, aber während des Praktikums habe ich sehr deutlich mitbekommen, wie viel Arbeit an einem einzigen Tag doch anfallen kann: Mehrere Sitzungen täglich, Berichterstattergespräche, unter Umständen Reden schreiben, Veranstaltungen besuchen, Vorträge im Wahlkreis vorbereiten und halten, sich selbst über das politische Geschehen in anderen Fachbereichen auf dem Laufenden halten. Dass man ein solches Pensum nicht alleine erfüllen kann, erklärt sich wohl von selbst. Daher hat er ein kleines Team um sich herum, mit dem ich auch zusammen arbeiten durfte, wenn ich Olav Gutting nicht gerade auf einer Sitzung begleitet habe.

Die Arbeit im Büro setzte sich im Wesentlichen zusammen aus der Bearbeitung von Anfragen aus dem Wahlkreis (die meisten zur aktuellen Flüchtlingsthematik), dem Verfassen von diversen Schreiben und dem Recherchieren zu Themen, über die sich der Chef informieren musste. Sofern man sich ein bisschen für Politik interessiert, handelt es sich hierbei also um spannende Aufgaben, mit denen man sich gerne beschäftigt; meistens bis in den Nachmittag hinein, manchmal auch ein wenig länger. Außerdem ist es natürlich auch sehr angenehm, wenn man von den Mitarbeitern nicht nur mit den klassischen „Praktikantenjobs“ betraut wird, sondern quasi wie ein vollwertiger Mitarbeiter in alle Tätigkeitsfelder eingebunden wird.

An dieser Stelle besten Dank dafür an die Kollegen, mit denen ich stets gerne gearbeitet habe und auch mal bis spät in den Abend hinein noch bei interessanten Gesprächen meine Zeit im Büro verbracht habe. Des Weiteren hatte ich das Glück, dass in den ersten drei Wochen meines Praktikums auch gerade das Praktikantenbetreuungsprogramm der CDU/CSU-Fraktion lief, wodurch ich zusätzlich an Veranstaltungen dieses Programms teilnehmen konnte. Dazu gehörten – um ein paar Beispiele zu nennen – eine Führung durch das Berliner Abgeordnetenhaus, die Teilnahme an zwei Bundespressekonferenzen sowie Gespräche mit dem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und dem CDU-Generalsekretär Peter Tauber.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass mir das Praktikum viel Freude bereitet hat, ich wichtige Eindrücke für mich persönlich von hier mitnehme, ich einige Persönlichkeiten der deutschen Politik kennengelernt habe und es auf jeden Fall eine gute Erfahrung war, hier gewesen zu sein – wenn auch leider die vier Wochen gefühlt viel zu schnell vorbei gegangen sind.

Mein herzlicher Dank gilt den Mitarbeitern im Büro und vor allem auch demjenigen, ohne den ich das alles nicht hätte mitmachen dürfen – meinem Parteifreund Olav Gutting persönlich!