„Wir haben einen wahnsinnigen Einfluss und eine große Verantwortung"

ARD-Degeto-Film-GmbH-Chefin Christine Strobl über „Christ sein in den Medien“ (Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der BNN)

Foto: Impulsveranstaltung der FU Karlsruhe-Land - Copyright: BNN.

Forst. Eigentlich sei es ja ein „Tag mit Hindernissen“, so Hedwig Prinz, Kreisvorsitzende der Frauen Union Karlsruhe-Land der CDU. Bei der 15. traditionellen Impulsveranstaltung „Christ-SEIN im politischen Alltag“ im Jägerhaus in Forst wollte so gar nichts klappen. Und doch: Für die musikalische Umrahmung wurde ganz kurzfristig mit Ute Huber-Frech und Klaus Heinrich vortrefflicher Ersatz gefunden, das Mikro tat seinen Dienst als es darauf ankam, die Abgeordneten Olav Gutting und Heribert Rech trafen mit wenig Verspätung ein und entschuldigten den Kreisvorsitzenden der CDU Karlsruhe-Land und Europaabgeordneten Daniel Caspary. Die Referentin Christine Strobl nahm es gelassen. Mit einem sympathischen Lächeln trat sie ans Mikrofon und mit ihrer ungekünstelten Art bannte die 42-jährige Geschäftsführerin der ARD Degeto Film GmbH vom ersten Augenblick die Aufmerksamkeit der mehr als 100 Gäste.

2012 wurden 81 Prozent der im Ersten Fernsehen ausgestrahlten Filme von der Degeto beschafft, produziert und koproduziert. Damit entscheide sie, „ob im Fernsehen gemordet, gealtert, gestorben, geliebt oder dokumentiert“ werde, fasste Hedwig Prinz eingangs zusammen. Die Juristin Christine Strobl, älteste Tochter von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, skizzierte kurz ihren beruflichen Werdegang, der beim SWR begann und über Stationen im Kinder- und Familienprogramm Fernsehen bis zu heutigen Position führte.

Als Fernsehfilmchefin habe sie „Der Fall Harry Wörz“ mit angestoßen und sei mit der Degeto Koproduzentin des Kinofilms „Der Medicus“. Dem Thema „Christ Sein in den Medien“ näherte sie sich von verschiedenen Seiten. „Wir haben einen wahnsinnigen Einfluss und damit auch eine große Verantwortung.“, bekannte sie. Über kein anderes Medium wie das Fernsehen erreiche man so viele Menschen unmittelbar und gleichzeitig. Gerade Serien prägten Verhalten, beeinflussten Emotionen. Und als Programmmacher setzten sie Maßstäbe, bildeten die Gesellschaft ab, machten aber auch Mut, geben Hoffnung, vermittelten Tapferkeit und Toleranz, regten zum Nachdenken an. Deshalb vermittle Fernsehen vor allem Werte, für die das Christentum stehe, während es auch explizit religiöse Sendungen wie „Das Wort zum Sonntag“ gebe. Wichtig sei, „dass wir, die wir Filme und Fiktionen machen, uns unserer Verantwortung bewusst sind.“

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