Stellungnahme von Olav Gutting MdB zur grün-roten Gemeinschaftsschule

Aktuell nahm der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Bruchsal-Schwetzingen, Olav Gutting, zu den Plänen der baden-württembergischen grün-roten Landesregierung bezüglich der Einrichtung von Gemeinschaftsschulen Stellung. Dieser Beitrag wurde auch in den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) auszugsweise veröffentlicht:

Das mehrgliedrige Schulsystem mit Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium entspricht in Baden-Württemberg guter Bildungstradition und ist – wie Pisa zeigt – auch sehr erfolgreich. Die Einheitsschule widerspricht der Idee, jedem Kind die individuelle Förderung zukommen zu lassen, die es benötigt. Seit Jahren wird von linken Pädagogen und verantwortlichen Bildungsexperten der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft das Modell der Gemeinschaftsschule favorisiert. Überall da, wo sich linke Landesregierungen etablieren, wird der Versuch unternommen, die Einheitsschule als Regelschule einzuführen.

Wie sehr das dem Willen der Bevölkerung entspricht, konnten wir hautnah an der diesbezüglichen Auseinandersetzung im Stadtstaat Hamburg erleben, wo der damalige 1. Bürgermeister Ole von Beust und seine CDU-Bürgerschaftsfraktion dem Drängen des grünen Koalitionspartners nachgab und sich für die Einführung der Gemeinschaftsschule stark machte. Die endgültige Entscheidung sollte vom Ausgang eines Volksbegehrens abhängig gemacht werden. Das Projekt „Schule für alle“ scheiterte kläglich, die für einen Erfolg des Volksbegehrens erforderliche Stimmenzahl wurde damals deutlich verfehlt.

Damit wurde der ideologischen Gleichmacherei auf dem Bildungssektor ein Riegel vorgeschoben. Es gibt keine belastbare Studie, die belegt, dass Einheitsschulen bessere Ergebnisse erreichen. Eine Folge bildungspolitischer Gleichmacherei war jeweils der bis zum heutigen Tage anhaltende Trend, Kinder statt in die öffentliche Schule auf Privatschulen zu schicken.

Selbstverständlich weist auch das gegliederte Schulsystem Defizite auf, Experten sind sich aber einig, dass man diese am besten im bestehenden System selbst lösen sollte.

Mein Fazit: Wir sollten uns im Interesse der Zukunftschancen unserer Kinder neuerliche bildungsideologische Auseinandersetzungen nicht leisten und es bei dem bisherigen gegliederten und in Baden-Württemberg erfolgreichen Schulsystem belassen.

Entscheidend ist für mich letztendlich aber nicht, wie die Schule genannt wird, sondern die Motivation und Qualifikation der Lehrer!