Erklärung des CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting zu den Unruhen und Gewaltausschreitungen im Zuge der Mohammed-Karikaturen

Die jüngsten Geschehnisse sind erschreckend: Bei Protesten gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in europäischen Medien hat es am Montag in Afghanistan sowie im Libanon erste Todesopfer bei anti-westlichen Demonstrationen gegeben.

Die Wut über die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen findet kein Ende. Besonnenheit und Standhaftigkeit sind nun gefragt.

Karikaturen stellen eine Überzeichnung der Wirklichkeit dar, sie sind Teil der Meinungs- und Pressefreiheit - zur Demokratie gehört, dass man solche Überzeichnungen, solange sie die Würde nicht verletzten, aushalten sollte.

Wenn auf unsensible Art religiöse Gefühle verletzt wurden, darf dies zu Recht kritisiert werden. Gewalt kann aber niemals die Antwort sein!

Glaube kann und darf nicht mit Gewalt verteidigt werden. Schon die Toleranz von Gewalt darf es nicht geben: Gewalt ist ebenso unislamisch wie unchristlich.

Völlig inakzeptabel sind daher die jüngsten Ausschreitungen und Gewalttaten.

In einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft sind Presse- und Meinungsfreiheit Grundpfeiler der Demokratie, sowie der Respekt vor gegenseitigen Grundüberzeugungen.

Ohne Tabus und mit dem Mut zur toleranten Auseinandersetzung muss alles dafür getan werden, keinen Hass zwischen den Religionen und
Kulturen zu schüren.

Ein würdevoller Dialog der Kulturen sollte das Ziel sein. Jede Anwendung von fundamentalistisch initiierter Gewalt und blinder Unterwerfung entspricht nicht unserem Verständnis von zivilisierter Dialogkultur.

Bildung und Aufklärung sind der Schlüssel für ein friedliches und respektvolles Miteinander. Einschüchterungen, Erpressungen und
religiös motivierter Fundamentalismus sind der falsche Weg!