Gemeinschaftskundekurs des Justus-Knecht-Gymnasiums aus Bruchsal bei MdB Olav Gutting in Berlin

Selbst für den erfahrenen Bundestagsabgeordneten Olav Gutting war es ein Novum, die Schüler des Justus-Knecht-Gymnasiums aus Bruchsal im Meininger Hotel am Berliner Hauptbahnhof zu begrüßen. Grund hierfür war der Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan, der den Bereich um das Berliner Regierungsviertel zu einer Hochsicherheitszone werden ließ. Völlig unbeeindruckt davon zeigten sich die Schüler, die ihre Lehrerin als äußerst wissbegierig und diskussionsfreudig angekündigt hatte.

Nachdem sich Olav Gutting den Schülern kurz vorgestellt und seine Arbeit in Berlin beschrieben hatte, ließen die angehenden Abiturienten des Justus-Knecht-Gymnasiums die Ankündigung ihrer Lehrerin wahr werden und stellten zahlreiche Fragen. Zunächst ging Gutting auf seine Grundüberzeugung ein. Nach dieser sei es die originäre Aufgabe eines Staates, seine Bürger zu schützen. Jede Entscheidung zur Inneren Sicherheit sei stets eine Abwägung zwischen Sicherheit und Freiheit, wobei das eine das andere bedinge.

Eine Schülerin fragte den CDU-Bundestagsabgeordneten nach seiner Meinung zu einer Vermögenssteuer. Gutting bestätigte zwar, dass die Vermögensstruktur in Deutschland auseinanderdrifte, die Schere bei der Entwicklung der Einkommen ginge aber nicht weiter auseinander. Er befürworte eine Ertragssteuer wie die Einkommens- und Gewerbesteuer, lehne aber eine Substanzsteuer wie die Vermögenssteuer strikt ab. Er begründete dies damit, weil eine Substanzsteuer eine Enteignung der Bürger sei.

Ein anderer Schüler fragte den Bundestagsabgeordneten, was er machen würde, wenn er einen Tag lang Bundeskanzler wäre. Mit einem Lachen antwortete dieser: „Mich wahrscheinlich auf der Toilette einschließen und mich fragen, was ich nun machen werde.“ Nach dem anfänglichen Scherz ging Gutting etwas ernsthafter auf die Frage ein: „Ich würde mehr für die Umwelt, mehr für bessere Lebensbedingungen tun. Als Bundeskanzler würde ich ein Gesetz beschließen, mit dem man das ganze Plastik aus den Ozeanen bekäme – zur Bewahrung unserer Schöpfung.“

Interessiert war ein weiterer Schüler am politischen Erfolgsrezept von Olav Gutting, der den Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen bereits seit 2002 vertritt. Gutting betonte, dass es wichtig sei, sich darüber im Klaren zu sein, dass ein Bundestagsmandat stets ein Mandat auf Zeit sei. Man schließe alle vier Jahre einen Zeitarbeitsvertrag mit den Wählern. „Das Entscheidende ist, dass man sich immer rückkoppelt. Dass man den Menschen das Gespräch anbietet und mit ihnen ins Gespräch kommt. Die Anliegen der Menschen in meinem Wahlkreis nehme ich auf, um sie nach Berlin zu tragen.“

Nach fast einer Stunde endete der Austausch mit einem gemeinsamen Foto. Weil die Schüler noch zahlreiche weitere Fragen hatten, bot ihnen der CDU-Politiker an, sie gerne im Unterricht in ihrer Schule zu besuchen. Dieses Angebot nahmen die angehenden Abiturienten des Justus-Knecht-Gymnasiums dankend an.